Faszien (vom lateinischen fascia = „Binde“ oder „Band“) sind ein komplexes Netzwerk aus kollagenhaltigem Bindegewebe, das jeden Muskel, jedes Organ, jeden Knochen und jeden Nerv wie eine feine, elastische Hülle umgibt. Sie durchziehen den gesamten Körper und verbinden alles miteinander – ähnlich wie die weißen Fasern in einer Orange, die das Fruchtfleisch strukturieren und zusammenhalten
Faszien bestehen aus Kollagen, Elastin, Wasser und Klebstoffen wie Hyaluronsäure. Diese Zusammensetzung macht sie reißfest, flexibel und anpassungsfähig. Lange wurden sie als passive „Verpackungsmaterialien“ unterschätzt, doch heute weiß man: Sie sind ein aktives Sinnesorgan, das Bewegungen koordiniert, Schmerzen wahrnimmt und sogar das Immunsystem unterstützt
Warum sind Faszien so wichtig?
Struktur & Schutz:
Faszien geben dem Körper Form und Halt. Ohne sie würden Muskeln ihre Kontur verlieren, Organe verrutschen und Knochen keinen Halt finden
Kraftübertragung:
Bis zu 30 % der Bewegungsenergie wird über Faszien übertragen – etwa beim Sprung eines Kängurus oder beim Sprint eines Menschen. Sie fungieren wie Gummibänder, die Energie speichern und freisetzen
Schmerzwahrnehmung:
Faszien enthalten sechsmal mehr Nervenenden als Muskeln. Viele chronische Schmerzen (z. B. im Rücken oder Nacken) entstehen durch verklebte Faszien, die Druck auf diese Rezeptoren ausüben
Immunsystem & Entgiftung:
Über das Fasziengewebe werden Abbauprodukte wie Lymphe abtransportiert. Verklebungen können hier zu Stauungen und Entzündungen führen
Warum verkleben Faszien – und was hilft?
Ursachen für Verklebungen:
Folgen:
Verklebte Faszien schränken die Beweglichkeit ein, verursachen Schmerzen und erhöhen das Verletzungsrisiko. Sie können sogar „Schmerzketten“ auslösen – etwa Knieschmerzen durch Hüftprobleme
Faszientraining zielt darauf ab, Verklebungen zu lösen, die Elastizität zu steigern und die Durchblutung anzuregen. Die vier Säulen des Trainings sind:
Selbstmassage mit Rollen & Bällen:
Tools wie Faszienrollen oder Faszienbälle üben gezielten Druck aus, um verhärtete Stellen zu lockern. Wichtig: Langsam rollen und bei schmerzhaften „Triggerpunkten“ 10–20 Sekunden verweilen. Es sei erwähnt, dass dies keinen Nachhaltigen Effekt auf die Faszien hat. Aber für ein besseres Körpergefühl, ist es zu empfehlen.
Federn & Schwingen:
Dynamische Bewegungen wie Seilspringen oder Hampelmänner aktivieren die elastischen Eigenschaften der Faszien und verbessern die Energieeffizienz
Faszientraining: Mit spiziellen Übungen aktivierst du Deine Faszien und wirst beweglicher. Da alles miteinander über die Faszien verbunden ist, erreichst du so auch die tieferen Ebenen deines Körpers.
Körperwahrnehmung:
Übungen auf unterschiedlichen Untergründen oder bewusste Atemtechniken schulen die Propriozeption – die Fähigkeit, die Lage des Körpers im Raum zu spüren
Tipps für Einsteiger
Starte sanft: Beginne mit einer weichen Rolle und steigere die Intensität langsam
Regelmäßigkeit: 2–3 Einheiten pro Woche genügen, um spürbare Effekte zu erzielen
Hydration & Ernährung: Trinke ausreichend Wasser und achte auf protein- und vitaminreiche Kost (z. B. Hülsenfrüchte, Spinat)
Professionelle Anleitung: Besuche einen Kurs, um Fehler zu vermeiden und gezielte Übungen zu lernen
Faszien sind weit mehr als „Verpackungsmaterial“ – sie sind das unsichtbare Netzwerk, das unseren Körper zusammenhält, beweglich macht und schützt. Durch gezieltes Training kannst du Verklebungen lösen, Schmerzen lindern und langfristig gesund bleiben. Probiere es aus und spüre, wie dein Körper an Geschmeidigkeit gewinnt!
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